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Der Interne Prädiktor der UdSSR

„Der aktuelle Moment“ № 5 (121), Oktober 2015

Was ist dort im Westen?

Nach Wladimir Putins Rede in München am 10.02.2007, und fortlaufend bis zur gegenwärtigen Zeit, verschärfen die Politiker westlicher Staaten und ihre Leitmedien den Hass gegenüber Wladimir Putin persönlich und auch gegenüber Russland und dessen Völker, die nicht gegen die Politik Putins sind und nicht die prowestliche liberale Opposition unterstützen, in deren Führungspersönlichkeiten und Ideologen sie Verräter sehen. Begonnen hatte es (wurde) damit, dass der Westen Putin als eine „Laus, die brüllte“ („Putin: the louse that roared“

[1]

) bewertete und mündet in der heutigen Zeit in (m) direkten Gleichsetzung Putins mit Hitler, und Russland mit Drittem Reich und mit globaler Bedrohung ähnlich Pandemien

[2]

. Dabei wird für die Rechtfertigung der These, dass „Putin und Russland eine Bedrohung für die ganze zivilisierte Menschheit ist“, gezielt jede mögliche Lüge zugrunde gelegt, über deren Wahrheitsgehalt die „Eliten“ des Westens vor allem sich selbst überzeugen konnten. Da die „Elite an der Macht“ das Subjekt der Politik der westlichen Länder ist, so führen nicht angemessene Ausgangsdaten bei der Ausarbeitung des politischen Kurses zu einer offenkundig falschen Zielrichtung, dessen Resultat unausweichlich ein mehr oder weniger Schaden anrichtender politischer Kurs ist.

Um zu verstehen, was gerade solch eine Position der „Elite an der Macht“ in den westlichen Staaten verursacht, sollte man sich die Ereignisse aus vergangenen Tagen in Erinnerung bringen, die die Mehrheit schon etwas vergessen hat. Und diejenigen, die sich an diese Ereignisse erinnern, bringen sie nicht mit der praktischen Politik der westlichen Staaten unserer Tage und mit der übersehbaren Perspektive in Verbindung.

Über diese Ereignisse berichtet der Artikel des Korrespondenten und Mitglieds der Russischen Akademie der Wissenschaften Viktor Danilov-Danilyan und Igor Reif „Jenseits der Grenzen des Wachstums. Das Computermodell, das die Welt erschütterte“, veröffentlicht in der Zeitschrift „Wissenschaft und Leben“ (russisch: „Наука и жизнь“) № 10, 2015.

Es handelt sich in diesem Artikel über den Bericht „Grenzen des Wachstums“, der im Jahre 1972 erschien, von den Forschern des Massachusetts Institute of Technology

[3]

(Donella und Dennis Meadows, Jørgen Randers, William W. Behrens III), der vom Club of Rome

[4]

im Jahre 1970 in Auftrag gegeben wurde, und über den Einfluss dieses Berichtes auf das Leben der Zivilisation in den, mehr als 40 vergangenen Jahren.

Die Hauptthese des Berichts „Grenzen des Wachstums“ ist die Notwendigkeit der Konfliktbeseitigung zwischen:

•  der Begrenztheit der Menge der natürlichen Ressourcen, die der Planet Erde der Menschheit zur Verfügung stellen kann,

•  und dem in keinster Weise begrenzten, exponentiell wachsenden (in geometrischer Progression) Verbrauch der ganzen Vielfalt der natürlichen Ressourcen durch die Menschheit (vor allem durch die wissenschaftlich-technisch und industriell entwickelten Staaten).

Wenn dieser Konflikt, der eine Ausgeburt der regionalen westlichen Zivilisation ist, nicht gelöst wird, dann sind unausweichlich: DerZusammenbruch und die Degradation der globalen Zivilisation, infolge der Verschärfung der innersozialen Konflikte, die allerörtliche Zerstörung der Biozönose und der Biosphäre des Planeten im Ganzen, der Klimawandel, die Veränderung physisch-geografischer Parameter aller Regionen des Planeten. Nach Einschätzungen der Autoren des Berichts wird die Katastrophe spätestens am Ende des 21. Jahrhunderts ausbrechen.

Zu seiner Zeit wurde der Bericht „Die Grenzen des Wachstums“ in 35 Sprachen übersetzt und wurde zu einem Bestseller in vielen Ländern. Aber er wurde von der „gemütlichen Öffentlichkeit“ nur als eine skandalöse Sensation empfunden, und seitens der professionellen Wissenschaftler (engsichtige Spezialisten: Ökonomen, Biologen, Geologen, Philosophen und andere) wurden Einwände laut, die damit begründet wurden, dass das mathematische Modell, auf dessen Basis die Prognose gemacht wurde, primitiv ist, nicht den wissenschaftlich-technischen Fortschritt, zusammen mit vielen anderen Faktoren, berücksichtigt, infolge dessen die Prognose im Ganzen keinen Wahrheitsgehalt besitzt.

Natürlich liegen in der Grundlage eines beliebigen Modells bestimmte Vereinfachungen. Dennoch muss man ein Idiot sein, um den biosphärisch-geophysikalischen Fakt zu bestreiten: Das Spektrum der natürlichen Ressourcen, die der Planet Erde, unter der Einhaltung der Nachhaltigkeit der Biosphäre, der Zivilisation bereitstellen kann, ist begrenzt. Und diesen objektiven Einschränkungen muss das Leben der Zivilisation und die Politik untergeordnet werden.

Dementsprechend

sind die westlichen Politiker und der Mainstream der Wissenschaft, wegen des(m) Nichtverstehens und der Ignorierung dieser objektiven Gegebenheit, klinische Idioten.

Sich an der Meinung dieser klinischen Idioten zu richten, ihnen nachzueifern und ihren Empfehlungen zu folgen, können entsprechend auch nur klinische Idioten.

Aufgrund dieses

Idiotismus

wurde der

Bericht

"Die

Grenzen des Wachstums"

,

in erster Linie

von den

Politikern und von ihren

Fachberatern

,

nicht als eine Warnung wahrgenommen

, die zu einer Änderung

des

Lebensstils

der gesamten

globalen Zivilisation verpflichtet,

vor allem,

in

den führenden Staaten des

wissenschaftlichen und des technischen Fortschritts

.

Zwei Jahrzehnte später hat die gleiche Gruppe von Forschern ein neues Buch "Die neuen Grenzen des Wachstums" veröffentlicht. Der bisherige wissenschaftlich-methodologische Ansatz zur Beurteilung der Lage und der Erarbeitung der Prognose ist erhalten geblieben, hinzugekommen ist aber mehr Pessimismus über die Aussichten, denn in den vergangenen zwanzig Jahren haben sich im globalen biosphärisch-sozial-wirtschaftlichen System viele Dinge zum Schlechteren verändert. Es vergingen weitere zehn Jahre, und im Jahr 2004 wurde ein neues Buch "Die Grenzen des Wachstums. Dreißig Jahre später" veröffentlicht, in dem die Autoren des Berichts "Die Grenzen des Wachstums" eine weitere Verschlechterung der Lage und der Perspektiven konstatierten.

„Im Vorwort zum letzten Teil ihrer „Trilogie“, der

dem

30. Jahrestag der

Veröffentlichung von "

Die Grenzen des Wachstums" gewidmet war, schrieben

D. Meadows und

J. Randers, dass

sie (es) planen,

zum vierzigsten Jahrestag

das

nächste Buch

herauszubringen

-

"

Die Grenzen des Wachstums.

40 Jahre danach". Aber

die

Pläne haben sich geändert

,

und

ein viertes Buch

wird es nicht geben.

Wie

Dennis Meadows

gestanden hatte

,

macht es keinen

Sinn die

Szenarien der Zukunft

nochmals

zu beschreiben

, da es

bei allen

vernünftigen Annahmen

Szenarien des

Zusammenbruchs sind“

[5]

.

Wenn

man die

Chronologie

miteinbezieht, dann haben die Autoren

des Berichts

"

Die Grenzen des Wachstums"

mit ihrer Absage das vierte Buch zu schreiben das Scheitern der

gesamten

Politik der

Vereinten Nationen und der

UN-Mitgliedstaaten bei der Umsetzung des

Konzepts der nachhaltigen Entwicklung, das

auf der UN-

Konferenz für Umwelt und

Entwicklung in Rio de

Janeiro 1992 verabschiedet wurde, einge

räumt

.

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1

So ist der Artikel von Max Boot in der Zeitschrift „Los Angeles Times“ vom 14.02.2007 betitelt, in dem(r) die Rede von Putin in München kommentiert wird. (http://articles.latimes.com/2007/feb/14/opinion/oe-boot14)

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2

Während der

Rede auf der

UN-Vollversammlung

nannte der

US-Präsident

B. H. Obama

„unter den

globalen Risikofaktoren

die Epidemie des

Ebola-Virus

in Westafrika, die

russische Aggression

in Europa“,

die Grausamkeit der

Terroristen in

Syrien und im Irak“

.

„Wir können entweder unsere kollektive Verantwortung für das Lösen der globalen Probleme erneut bestätigen, oder durch immer neuere Ausbrüche der Instabilität überflutet werden“, erklärte das Haupt des Weißen Hauses“.

(http://www.lragir.am/index/rus/0/politics/view/38418).

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3

Nicht unbedingt das „allerletzte“ wissenschaftliche Zentrum der globalen Zivilisation im Hinblick auf die Qualität der Untersuchungen.

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4

„Der Club of Rome ist ein Zusammenschluss von Experten verschiedenster Disziplinen aus mehr als 30 Ländern. 1968 gegründet, setzt sich die gemeinnützige Organisation für eine nachhaltige Zukunft der Menschheit ein. Mit dem 1972 veröffentlichten Bericht Die Grenzen des Wachstums erlangte er große weltweite Beachtung. Seitdem kämpft der Club of Rome für nachhaltige Entwicklung und setzt sich für den Schutz von Ökosystemen ein.“ (Wikipedia).

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5

Zeitschrift „Natur und Wissenschaft“ (russisch: «Наука и жизнь»), № 10, 2015, S. 15.